2012/07/23

Stadttomaten

Ich gebe zu, dass sich unser erster gemeinsamer Balkon etwas anders entwickelt hat, als ich mir das bei unserem Einzug so vorgestellt habe. Sonnig ist er und gemütlich sollte er werden, auf seinen knapp bemessenen 1,50 x 2 qm. Mit Kräutern und Gemüse und vor allem einer kleinen Bank für ein abendliches Glas Wein. Jetzt haben wir eine Bank und Kräuter und Gemüse, nur das mit dem abendlichen Glas Wein wird nichts, denn die Natur hat längst das Sagen auf unserem kleinen Balkönchen. Die Bank ist Abstellfläche für kleine Agaven-Ableger, die Kräuter haben ein wucherndes Eigenleben, Zucchini, Gurken und Tomaten beanspruchen inzwischen auch mehr als die Hälfte des Raumes für sich. Und jetzt kommts: ich finde es einfach großartig! Es ist toll, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen, abendlich noch mal mit der Gießkanne die Runde zu machen, hier und da ein paar trockene Blättchen und Äste abzuzupfen oder neue Tomatentriebe auszugeizen (vor 4 Monaten wußte ich nicht einmal, dass es sich dabei um ein Wort aus dem deutschen Sprachraum handelt). Ich glaube, ich habe mein Stadtgärtnerinnen-Gen entdeckt. Dabei war Gartenarbeit für mich als Landkind früher immer so etwas wie Strafarbeit. Aber vielleicht muss man nur lange genug in der Stadt gelebt haben, um sich seine eigene kleine Mini-Natur-Oase zu wünschen. Und wenn dann nach 5 Monaten so eine Ernte auf einen wartet, dann weiss man mit jedem Biss in die gefühlt leckersten Tomaten der Welt, dass es sich wirklich gelohnt hat. Einfach mal ausprobieren, so einen Minigarten. Gut, für einen Tomatensalat reicht unsere Ernte nicht und die äußere Schale der Tomaten ist auch ein wenig hart (das mag aber beides am bisherigen Dauerregen-Sommer liegen). Irgendwas ist ja immer. Vielleicht muss man sich einfach über das Ergebnis freuen, so wie es ist. Und den Wein kann man ja auch in der Küche genießen.
Einen tollen sonnigen, ertragreichen Tag wünscht euch,  

Eure Neu-Berlinerin.     


3 Kommentare:

  1. Hihi, so hab ich auch mal angefangen. Und mit dem fortschreitenden Sommer schwand der Platz auf dem Balkon. Im Spätsommer dann passte maximal noch die Gießkanne "mit drauf". Und irgendwann bist Du dann eine - pardon - richtige Berlinerin und brauchst 'nen Schrebergarten. Und plötzlich haben die Pflänzchen, die Gießkanne, Bank, Mann und Wein jede Menge Platz.

    Einen schönen Sommer noch und liebe Grüße
    Dagmar

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    1. Liebe Dagmar, jetzt habe ich gleich mal einen neuen Kommentar geschrieben, dabei wollte ich eigentlich nur antworten und wieso kann ich die Kommentare nicht in meine Seite integrieren???....uff, da gibts noch sooo viel zu lernen zum Thema blog. Also, die eigentliche Antwort gibt es unten.
      Liebe Grüße
      Deine Neu-Berlinerin

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  2. Ich glaube auch, irgendwann ist ein Schrebergarten dran. Leider machen zur Zeit so einige ganz gut angegangene Pflanzen schlapp....schnief. Da wird gerade fast mehr Platz frei als mir lieb ist. Aber hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich mit einer Giesskanne bewaffnet mit verklärten Augen meinen Tomaten zulächeln würde, hätte ich den ausgelacht....Aber wie der Bayer sagt: Wenns schee is! Und des isses.
    Dir auch noch reiche Ernte, viel Sonne und herzliche Grüße,
    Deine Neu-Berlinerin

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