2012/09/18

Radtour, die 3te: Havelradweg


Gestern habe ich ja schon einen ersten Vorgeschmack auf das Thema Havelradweg mit euch geteilt und ich sage euch: das Bild ist repräsentativ. Die Entscheidung, zwei Tage entlang der Havel zu radeln, war nach dem etwas unentspannten Stadtverkehr wirklich goldrichtig. Startpunkt der Tour: S-Bahnhof Wannsee, Ziel der zwei Tage: Rathenow, Zwischenhalt mit Übernachtung: Brandenburg an der Havel. Zum Zielort sei noch folgendes erwähnt: auch im Zusammenhang mit diesem Namen fielen die Worte, ich traue mich kaum es auszusprechen, "total" und "schön". Ich habe beschlossen, solchen Hinweisen nur noch nach einschlägiger Internetrecherche und auf keinen Fall mehr blind zu folgen. Aber dazu mehr nach dem zweiten Tag der Tour.

Man kann ja nicht behaupten, dass es ein Spass ist, sich mit Fahrrädern, bepackt mit Fahrradtaschen, in die Berliner S-Bahn zu quetschen. Wir waren allerdings früh genug unterwegs, dass das Unterfangen S-Bahn nur von neugierigen Blicken und nicht mit Flüchen begleitet wurde. Zu den Blicken ist noch zu sagen: nein, keiner von uns hat eine Radlerhose getragen. Ansonsten hätte ich schon die S-Bahn-Fahrt nicht angetreten. Fahrradhelme waren erlaubt und erwünscht. Nur ich drück mich noch. Ich habe einfach kein Helmgesicht! Am S-Bahnhof Wannsee wurden wir bereits erwartet. Von einer strahlenden Sonne. Und ab der Glienicker Brücke hieß es dann wirklich: Hello Urlaubsgefühl!

In Potsdam den Havelradweg zu finden, war dann trotz Fahrradkarte wieder etwas tricky. Die Beschilderung hat uns ein wenig in die Irre geführt. Aber einmal gefunden, hatten wir nach einigen Kilometern auf befestigtem Uferweg irgendwann das Gefühl, auf einer Art Luxus-Fahrrad-Autobahn dahin zu gleiten. Irgendwo hinter Potsdam ist der Radweg plötzlich glatt geteert und das bleibt, bis auf kleine Ausnahmen, bis Brandenburg an der Havel so. Um mit Bildern aus der Autoindustrie zu sprechen: echtes Fahrvergnügen. Vorbei an Wiesen, Feldern, Kühen und Schafen. Da wir unter der Woche unterwegs waren, kamen uns kaum Radler entgegen. Auch wenn die bei der Breite des Radwegs überhaupt kein Problem gewesen wären. Und immer wieder wunderschöne, wildromantische Ausblicke auf die vorbeifließende Havel. Seufz.

Erster Pausenstop: Werder (Havel). Ein niedliches Städchen mit einer Havelinsel. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass wir ohne unsere selbstgeschmierten Schnittchen ganz schön in die Röhre geguckt hätten, denn trotz Mittagszeit hatte alles zu.


Dann ging die Fahrt weiter bis Brandenburg an der Havel.







An diesem ersten Tag sind wir fast 80 Kilometer geradelt und wir wurden dafür belohnt. Nicht nur, dass uns die Sonne keine Sekunde verlassen hat, unser Nachtlager in der "Pension Havelfloß" war genauso großartig. Ich sage nur: Internet und Zufall. Lage: direkt an der Havel. Modern, super nette Leute, schöne neu gestaltete Zimmer mit Schlafempore. Wer schon mal versucht hat, im Umland von Berlin ein nettes Hotel/ Pension in einer netten Lage zu finden (Luxusklasse gilt da jetzt mal nicht!), weiss, dass die im Vorsatz erwähnten Eigenschaften keine Selbstverständlichkeit sein müssen. Aber der Knaller war die Lage der Pension direkt am Wasser. Wer Lust hat, kann hier auch ein Floß für eine Haveltour mieten.





Die "Pension Havelfloß" (im Hintergrund/ Mitte).


Blick auf die Havel.
Und Brandenburg an der Havel ist ein Städtchen, das eine Tagesreise wert ist. Es gibt viel Wasser in der Stadt. Einen Dom auf einer Insel. Und das Umland ist wirklich ein Träumchen. Und mit einem solchen ging auch unser erster Radreisetag zu Ende. Fazit des Tages: Müde, aber glücklich. Keine Verletzten, keine Pannen. Nur ein Sonnenbrand. Autsch. Jaaa, ich weiss! Und morgen gibt es Teil 4 der Tour d'Havel. Findet ihr Fahrradtouren mit Übernachten auch so toll???

Bis morgen.
Eure Neu-Berlinerin. 

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