2012/08/14

Scratch Art


Kennt ihr das, wenn ihr einen Faden an einem Kleidungsstück entdeckt, ihn einfach abreißen wollt und plötzlich wird dieser Faden immer länger? So komme ich mir gerade vor. Eigentlich wollte ich euch nur kurz dieses Stück Berliner Stadtkunst in Schöneberg an der Potsdamer Strasse/ Ecke Alvenslebenstrasse vorstellen. Dann recherchiere ich ein wenig im Netz und mit jeder gefundenen Information wird das gezeigte Gesicht plötzlich Teil eines immer interessanteren Street Art-Projektes.

Erschaffer dieses überdimensionalen Gesichtes ist der portugiesische Scratch-Art-Künstler Alexandre Farto aka Vhils. Ich hatte davon auch noch nicht gehört, aber Scratch-Art, das gibt es wirklich! Die Gesichter werden erst mit dem Presslufthammer in den weissen Untergrund gehämmert, wieder verspachtelt und mit kleinen Sprengkapseln versehen, um anschließend nach einem lauten Knall und viel Staub plötzlich sichtbar zu werden. Wie das an anderer Stelle aussieht, habe ich hier gefunden. Es ist auch kein Selbstportrait des Künstlers, sondern das Gesicht eines von 4 Berlinern, die sich in der Stadt als Pioniere in bestimmten Bereichen hervorgetan haben. Meine Internetrecherche hat auch ergeben, dass es sich bei diesem Projekt um Teil einer PR-Kampagne eines Jeans-Herstellers handelt. Jugendliche sollen durch die "Go forth"-Kampagne angeregt werden, ihren eigenen Pioniergeist zu entdecken.

Weitere Gesichter finden sich hier: Revalerstrasse 99/ Friedrichshain, das Gesicht gehört dem Streetworker Fadi Saad
. An der Schillingsbrücke/ Nähe Ostbahnhof prangt ein Portrait der Künstler Various&Gould
. In der Chausseestrasse 36/ Mitte ist Joe Hatchiban
, Karaoke-Pionier, zu sehen. Und das Portrait in der Postdamer Strasse 151/ Schöneberg gehört zu Sven Marquardt, Fotograf und Türsteher des Berghain. So, jetzt ist der Faden aber auch zu Ende.

Herzlichst
Eure Neu-Berlinerin

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